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Helga Flatland
Die Resonanzen
Aus dem Norwegischen von
Ina Kronenberger und Elke Ranzinger
Roman
Gebunden mit Lesebändchen
Ca. 320 Seiten
Preis: € 24,– [D] / € 24,70 [A]
ISBN: 978-3-7530-0088-6
Erscheint am 24. Oktober 2023

Helga Flatland

Die Resonanzen

Ein Haus für sich allein — in der norwegischen Wildnis

Mathilde, eine Lehrerin aus Oslo, verliert nach der Affäre mit einem ihrer Schüler den Job. Orientierungslos geworden, sehnt sich Mathilde nach Einfachheit und einer natürlichen Ordnung der Dinge — kurzerhand mietet sie eine Hütte in den norwegischen Bergen im Landkreis Telemark. Johs entspricht genau der Vorstellung, die Mathilde von Leuten auf dem Land hatte: Er betreibt zusammen mit seinem Bruder einen Molkereibetrieb, der seit vierhundert Jahren im Besitz der Familie ist, und spielt norwegische Folkmusik. Mathilde kann damit wenig anfangen und isoliert sich schnell von der Hofgemeinschaft. Doch das scheint unmöglich, auf dem Hof hat man einander im Blick. Eine brodelnde Mischung aus Traditions- und Generationsunterschieden, Träumen und Obsessionen macht das Buch zu einer einnehmenden Leseerfahrung, die auch auf eine Reise in die norwegische Wildnis einlädt.

Zu den Übersetzerinnen

Ina Kronenberger hat nach Auslandsaufenthalten in Frankreich und Israel Romanistik und Skandinavistik studiert und arbeitet seit vielen Jahren als Literaturübersetzerin aus dem Norwegischen und Französischen. Sie übersetzt u. a. Per Petterson, Dag Solstad, Monica Isakstuen, Nina Lykke, Cathy Bonidan, Sophie Daull und Anna Gavalda.

Elke Ranzinger, geb. 1980, studierte Theaterwissenschaft, Nordistik und Neuere Deutsche Literatur in München und Bergen. Nach mehreren Jahren als Schauspieldramaturgin am Landestheater Linz arbeitet sie seit 2015 freiberuflich von Berlin aus als Übersetzerin norwegischer und schwedischer Prosa, Lyrik, Dramatik und Musicals. Sie übersetzt u. a. Merethe Lindstrøm, Helga Flatland, Kayo Mpoyi, Eirik Fauske und Tore Renberg.

Aus dem Buch

»Anders als in meiner Wohnung in Oslo, wo sich nur die Hausarbeit oder das Beantworten von E-Mails zum Prokrastinieren eignen, scheint es, als gäbe es hier unendlich viel Wichtiges zu tun. Ich kann Holz holen, Schnee schippen, die Einfahrt streuen und wieder Holz holen, Erkundungszüge im Dorf, im Wald und im Laden unternehmen und die Nachbarn kennenlernen. Letzteres sollte sich ganz natürlich ergeben, habe ich überlegt, aber mit den meisten Nachbarn habe ich zumindest schon ein paar Worte gewechselt. Nach den ersten Reaktionen bedauere ich umso mehr, gesagt zu haben, dass ich zum Schreiben hier sei.

Sie sind also Schriftstellerin, sagte Tarald, der auf einem Hof hundert Meter von mir entfernt wohnt. Noch nicht so richtig, sagte ich, aber ich versuche es in jedem Fall, woraufhin er mich ansah, als erwarte er eine Fortsetzung. Bei der nächsten Nachbarin log ich und sagte, ich hätte mich für Telemark entschieden, weil hier meine Wurzeln lägen. Wie war Ihr Nachname noch mal, fragte sie und schüttelte den Kopf, als ich meinen Namen nannte, den habe ich noch nie gehört, Sie sind nicht von hier.«

ZUR AUTORIN

Foto: Agnete Brun