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ZUR AUTORIN

Die eine oder andere Anekdote aus ihren Romanen hat Bianca Nawrath aus ihrem Leben entlehnt (sie verrät aber nicht, welche): 1997 in Berlin geboren und aufgewachsen, hat sie im Laufe ihres Lebens zahlreiche Urlaube bei der erweiterten Familie in Polen verbracht. Nawrath ist freie Journalistin und Schauspielerin – sie stand u. a. mit Jürgen Vogel und Til Schweiger vor der Kamera – und studiert in Berlin Journalismus. Ihr Debütroman Iss das jetzt, wenn du mich liebst erschien 2021 im Ecco Verlag.

Foto: Peter Müller

Im Gespräch mit Bianca Nawrath

War für Sie von Anfang an klar, dass Sie diese Geschichte auf humorvolle Weise erzählen möchten?

Wie schaffe ich es, die Menschen mit meinem Herzensthema zu erreichen, die sich nicht ohnehin schon damit befassen? Dieser zentralen Frage folgend, habe ich versucht, mit Leichtigkeit zu schreiben. Am Ende steckt in meinem Buch auch nur eine einzelne Sichtweise auf die Dinge. Ich hoffe, mein Roman motiviert Menschen dazu, auch ihre Sichtweisen zu teilen. Das schult unsere Fähigkeit, uns selbst sowie andere zu verstehen und zu akzeptieren.

Mögen Sie Gurken?

Eingelegte Gurken schmecken für mich nach Kindheit. Wenn es in Mamas Küche nach frischem Dill und Knoblauch riecht, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Leider heißt es dann erst mal noch geduldig sein, denn die eingelegten Gurken muss man etwa drei Tage lang ziehen lassen. Es kann schon mal vorkommen, dass ein Glas Gurken an einem Tag leer wird. Vor allem wenn man sie gegen gierige Geschwister verteidigen muss.

Was hat Ihre Familie zu der Geschichte gesagt?

Jesus, Maria! (O-Ton Mama.) Ansonsten hat es noch niemand gelesen. Ich denke, dass die Reaktionen unterschiedlich ausfallen werden. Manch einer wird sich sicher auf den Fuß getreten fühlen. Bei meinen liebsten Familienmitgliedern aber weiß ich, dass sie stolz sein werden. Allerdings sind sie, im Gegensatz zu mir, keine Freunde vieler Worte. Ich werde ihren Stolz durch Gesten, Wärme und Liebe zu spüren
bekommen. Und Extraportionen Kluski und Rotkohl.

Bei uns im Verlag spielen Frauen eine große Rolle. Gibt es ein weibliches Vorbild in Ihrem Leben, das Sie besonders inspiriert hat?

Es gibt so viele Granaten von Frauen in meinem Leben. Mama, meine Schwester Julia und Regina Szur, sie war meine Lehrerin für Darstellendes Spiel in der Oberstufe. Dann noch Astrid Lindgren, Rosa Luxemburg, Judi Dench, Paula Beer, Carla Juri, Saoirse Ronan, Emma Watson, Audre Lorde, Alicia Vikander, Meryl Streep, Carolin Kebekus, Melita Norwood, Margarete Stokowski, Emilia Smechowski, Deborah Feldman, Toni Morrison, Malgorzata Szumowska, Käthe Kollwitz, Jane Goodall, Harriet Tubman, Greta Thunberg. Um mal einen Bruchteil der Frauen zu nennen, die verrückte Dinge reißen und mich damit ziemlich stolz machen, eine Frau zu sein. Ganz klar gehören dazu auch meine Mädels: Anni, Isa, Mara, Caro, Fabi, Nina, Katha, Runa, Tijan, Lea, Alina, Alexandra. Jede von ihnen inspiriert mich auf eine andere Art und Weise. Sie erden mich durch ihr Verständnis, aber auch durch den Respekt, den ich vor ihnen habe.

BÜCHER DER AUTORIN